Die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Cappel-Istrup ist am 01. Januar 2020 aus der Vereinigung der beiden Ev.-ref. Kirchengemeinden Cappel und Istrup entstanden. Sie ist Teil der Klasse Ost in der Lippischen Landeskirche. Dazu gehören die Ortsteile Cappel, Altenkamp, Brüntrup, Mossenberg, Wöhren, Großenmarpe, Hestrup, Kleinenmarpe, Dalborn, Istrup und Wellentrup.
Die Kirchengemeinde besteht aus den beiden Pfarrbezirken Cappel und Istrup mit den jeweiligen Gemeindezentren und Predigtstätten.
Es wurde mit der Vereinigung eine neue Läuteordnung für die neue Ev.-ref. Kirchengemeinde Cappel-Istrup beschlossen.
Hier findet sich immer zum Download die aktuell geltende Läuteordnung.
Cappel

Im Jahre 1231 wurde eine Kirche zu Cappel erstmals urkundlich erwähnt. Sie gehörte zum
Archidiakonat Steinheim im Bistum Paderborn und war Johannes dem Täufer geweiht.
Der Name Cappel deutet darauf hin, dass in diesem Ort ursprünglich nur eine Kapelle vorhanden war, die vermutlich zum Kirchspiel Reelkirchen gehörte.
1538 wurde unter den Linden auf dem Landtag zu Cappel beschlossen, in der Grafschaft Lippe das lutherische Bekenntnis mit einer Kirchenordnung einzuführen. Eine 2013 neben dem Turmportal angebrachte Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis. Das reformierte Bekenntnis wurde erst 1605 verbindlich.
Dem Bau der jetzigen Cappeler Kirche ging am Sonntag, dem 22. Juli 1827 ein dramatisches Ereignis voraus: Die im Jahre 1636 zerstörte Kirche war so schadhaft geworden, dass sie trotz begonnener Renovierung einstürzte.
Man beschloss ziemlich bald nach dem Einsturz der alten Kirche, eine ganz neue zu bauen. Der Bückeburger Landbaumeister Heinrich Julius Weissich (1794 – 1837) wurde damit beauftragt.
In eindrucksvoller Weise hat Weissich in der Cappeler Kirche die damals moderne klassizistische Bauweise verwirklicht, die sich an Vorbilder aus der griech./röm. Antike anlehnte.
Schon ein Jahr nach dem Einsturz der alten war die neue Kirche – zumindest im Rohbau – fertig. Darauf weist die Jahreszahl 1828 über dem Südportal hin. Der Neubau ist am 6. Dezember 1829 eingeweiht worden. Pastor Stivarius legte seiner Festpredigt die Psalmworte zugrunde:
„Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.“ (Ps. 26, 8)
Die weithin sichtbare, schlanke Kirchturmspitze ragt gut 50 m hoch auf. Sie bildet das Wahrzeichen der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Cappel. Von allen Seiten bietet dieser Kirchturm einen Orientierungspunkt.
Der Innenraum der Kirche ist hell und schlicht. Die Anordnung ist typisch für eine reformierte
Predigtkirche, da der Predigt im reformierten Gottesdienst eine zentrale Bedeutung zukommt.
Glockenfest – Neue Glocken für Cappel
Seit 2015 waren sie geplant, die neuen Glocken für die Kirche in Cappel. Dank vieler Unterstützer – handwerklich, finanziell oder mit Rat und Tat – , war es am 23. Juni 2023 endlich soweit, dass der Glockenguss der drei neuen Bronzeglocken bei Firma Bachert in Neunkirchen erfolgte. Im Oktober 2023 wurden die Glocken dann getauscht. Am 1. Advent konnten die neuen Glocken das erste Mal zum Gottesdienst rufen und wurden in Betrieb genommen. Am 27. August 2023 fand der letzte Gottesdienst mit dem alten Geläut statt.
Einige Monate später haben wir mit unserer Gemeinde das Glockenfest gefeiert. Es begann mit dem
Festgottesdienst
in der Kirche in Cappel
am Sonntag, 25. August 2024 um 15.00 Uhr.
Im Anschluss gab es bei Getränken und einem Imbiss ein gemütliches Beisammensein rund um die Kirche bei richtig gutem Wetter.
Ein Kinder- und Familienprogramm wurde angeboten. Es bestand an diesem Nachmittag auch die Möglichkeit, die neuen Glocken im Turm und die alten Glocken neben der Kirche zu besichtigen.
Wir bedanken uns noch einmal von Herzen bei all unseren Unterstützerinnen und Unterstützern und für einen schönen Nachmittag im Kirchpark, der für alle unvergesslich bleiben wird.
Der Kirchenvorstand
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Istrup

Seit Jahrhunderten gehörten Istrup und Wellentrup zur Kirchengemeinde Reelkirchen, doch bestand schon lange der Wunsch nach einer eigenen Kirche. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg hatte sich in Istrup ein reges Gemeindeleben entwickelt, 1922 wurde der Posaunenchor gegründet und 1932 der Kirchenchor. Alle 14 Tage fanden Gottesdienste in der Istruper Schule statt, dazu kam der Pfarrer aus Reelkirchen. 1946 wurde der neue Pfarrbezirk „Reelkirchen II“ eingerichtet mit einer neuen Pfarrstelle, die für Istrup und Wellentrup zuständig war. Das Ziel war der Bau einer Kirche in Istrup und die Gründung einer eigenen Gemeinde.
Pastor Dieter Lyko, von 1951 bis 1958 Pfarrer in Istrup, trieb das Kirchbauvorhaben maßgeblich voran. 1951 wurde ein Bauplatz erworben und ein Jahr später konnte endlich mit dem Bau
begonnen werden. Die Baupläne entwarf Architekt Albert Hesse aus Detmold, die örtliche
Bauleitung hatte der Istruper Architekt Fritz Brokmeier. Zahlreiche Istruper und Wellentruper halfen gemeinsam mit Ostvertriebenen beim Bau der Kirche mit.
Grundsteinlegung war am 18. Juli 1952, Richtfest am 15. November und am Pfingstsonntag, 24. Mai 1953, erfolgte die feierliche Einweihung der Istruper Kirche in Anwesenheit von Landessuperintendent Neuser aus Detmold und Superintendent Weßel aus Reelkirchen.
Am 1. April 1954, also knapp ein Jahr nach der Einweihung der Kirche, wurde die
Ev.-ref. Kirchengemeinde Istrup offiziell gegründet.
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Ausführliche Informationen zur Geschichte unserer Kirchengemeinde finden Sie in der Istruper Dorfchronik:
Roland Linde, Heinrich Stiewe, Dieter Zoremba: Istrup. Geschichte eines Dorfes im Blomberger Becken. Lage 2011.
1. Kirchenbaustelle in Istrup im Sommer 1952
2. Zur Einweihung unserer Kirche zu Pfingsten 1953 spielt der Posaunenchor


