Der Schutz der anderen und für jeden Einzelnen vor dem Virus bestimmt in diesen Wochen weite Bereiche des Lebens. So haben wir schweren Herzens auf Präsenzgottesdienste verzichtet, und auch sonst finden derzeit keine Gruppenveranstaltungen statt. Das betrifft natürlich auch unsere Arbeit als Kirchenvorstand, denn diese schmerzlichen Einschränkungen müssen ebenso wie die Erstellung von Alternativen, wie Videoandachten und viele andere Themen rund um Gemeinde, beraten und beschlossen werden.
Hatten wir nach dem ersten Lockdown unsere Sitzungen in die Kirche verlegt – mit viel Abstand -trafen sich bis zum Monat Dezember nur die einzelnen Ausschüsse, mit naturgemäß wenigen Teilnehmern, persönlich und bereiteten wichtige Themen vor. Beschlüsse werden als Umlaufbeschlüsse gefasst. Das bedeutet, jedem einzelnen Mitglied werden die Informationen schriftlich per Mail mitgeteilt und es erfolgt ebenso per Mail eine schriftliche Diskussion und Abstimmung.
Das ist nicht immer einfach, und auch eine Diskussion ist auf diesem Weg erschwert. So entstand die Idee, das zu tun, was für viele Menschen, die seit Beginn der Pandemie im Home-Office sitzen, inzwischen tagtägliche Praxis ist: Wir tagen per Videokonferenz.
Gesagt, getan, wurde dem Vorschlag von der übergroßen Mehrheit zugestimmt, und unsere letzte Sitzung im Dezember fand erstmals digital als Videokonferenz statt. Technische Probleme konnten schnell gemeistert werden, und so konnte die Sitzung mit leichter Verspätung starten. Sehr diszipliniert waren alle. Jeder hatte sich zu Hause ein stilles Plätzchen gesucht und sich im Vorfeld gut mit den anstehenden Themen vertraut gemacht.
Am Ende der Sitzung waren wir uns in zwei Punkten einig: Es war wunderbar, alle Gesichter im Kirchenvorstand zeitgleich wiederzusehen, und eine Videokonferenz ist eine gute Möglichkeit, in Zeiten des Lockdowns gemeinsam weiter zu arbeiten. Trotzdem kann es ein persönliches Treffen, Diskutieren und Austauschen nicht vollständig ersetzen.
Tanja Denecke
Foto: Alexandra Koch ©Pixabay