Dieses Thema hatte einige Mitglieder der Kirchengemeinden Cappel und Istrup neugierig gemacht und am Freitag, dem 17.11.2017, abends ins Gemeindehaus Cappel gelockt. Frau Dr. Heike Plaß aus Münster erläuterte ausführlich verschiedene Abbildungen und Karikaturen aus der Reformationszeit, die mit entsprechenden, z. T. sehr drastischen schriftlichen Kommentaren versehen waren und dank der Erfindung und raschen Weiterentwicklung des Buchdrucks vor ca. 500 Jahren als Flugblätter massenhaft unter die Leute gebracht wurden.
Beide Seiten – pro und kontra Luther und die Reformation – schreckten vor Übertreibungen, Verleumdung und Beleidigung des Gegners nicht zurück. Da war man in der Wahl der Mittel keineswegs zimperlich, unbekümmert drosch man aufeinander ein. Dem „Papstesel“ wurde z. B. der „große lutherische Narr“ sehr drastisch in Bild und Wort gegenübergestellt.
Nach dem eindrucksvollen Vortrag von Frau Dr. Heike Plaß wurde anschließend u. a. darüber diskutiert, welche Folgen heutzutage Kritik an Andersgläubigen hat und wie weit diese Kritik gehen darf. Aktuelles Beispiel: eine Karikatur des Propheten Mohammed und der Terrorakt gegen die Redaktion der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris.
Wer noch mehr über die Umbrüche der frühen Neuzeit und der Zeit der Reformation erfahren wollte, konnte zum Abschluss dieses informativen und unterhaltsamen Abends die Forschungsergebnisse von Frau Dr. Plaß in Form eines reich bebilderten Bandes aus der Studienreihe „Luther“ des Luther-Verlages in Bielefeld käuflich erwerben.