Hoferntedank in Brüntrup
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Hoferntedank in Brüntrup

Es ist mittlerweile eine gute Tradition in unserer Gemeinde, das Erntedankfest als Hoferntedank auf einem Bauernhof zu feiern. In diesem Jahr waren wir am  5. Oktober auf dem Hof Niedermeier in Brüntrup zu Gast.

Mit dem Wochenspruch aus Psalm 145, Vers 15: „Aller Augen warten auf dich, du gibst ihnen ihre Speise zu rechter Zeit“ begrüßte Pfarrerin Iris Beverung etwa 100 Besucherinnen und Besucher in der mit vielfältigen Feld- und Gartenfrüchten geschmückten Scheune.

Wir feiern den Moment – ein kleines Stück von der Ewigkeit“ – so klingt Miriam Buthmanns Song und nimmt uns in diesen country-mässigen Rhythmus mit, bei dem die Gottesdienstbesucherinnen und – besucher gleich mitgetanzt oder mitgewippt hätten. Das Video zum Song zeigt die Bauern und ihre Familien bei der Ernte mit all den unterschiedlichsten Maschinen, Traktoren und Mähdreschern. Dieser Song und die Bilder des Videos transportieren Erntedank einmal ganz unkonventionell und bieten den Einstieg in die Predigt.

In ihrer Predigt sprach Pfarrerin Iris Beverung über ein Wort des Propheten Jesaja (Jes. 58, 7-12): „Teile dein Brot mit den Hungernden, nimm die Obdachlosen in dein Haus auf!“ Diesen Aufruf zu tätiger Nächstenliebe verband sie mit Dank und Respekt für die Landwirte und ihre Familien, die täglich für uns Nahrungsmittel produzieren, und mit dem Dank an Gott, der mit seinem Segen alles wachsen und gedeihen lässt. Weiter heißt es bei Jesaja (58, 9) in moderner Übersetzung: „Schaff die Unterdrückung bei dir ab, zeige auf niemanden mit dem Finger und unterlasse üble Nachrede“ – ein hochaktueller Aufruf gegen Hass und persönliche Angriffe in der Öffentlichkeit und besonders in den sozialen Medien. Er richtet sich gegen Spaltung in der Gesellschaft und für Solidarität und verantwortungsvolles Zusammenleben. Einige Auseinandersetzungen dieser Art haben wir in den vergangenen Wochen vor der Kommunalwahl wieder erlebt und wir müssen immer wieder Wege finden, klar und deutlich Stellung zu beziehen für Vielfalt, Demokratie und Menschenwürde.

Iris Beverung dankte der Familie Niedermeier für die Gastfreundschaft auf ihrem Hof, unserem Posaunenchor unter der Leitung von Matthias Frevert für die musikalische Begleitung, allen Helferinnen und Helfern, die den Gottesdienst und das folgende Beisammensein tatkräftig mit vorbereitet hatten – und nicht zuletzt allen, die gekommen waren.

Nach dem Gottesdienst gab es bei kräftiger Jäger- und Gemüsesuppe und einem heißen Kaffee noch Gelegenheit zum Austausch mit guten Gesprächen in der Scheune.

Heinrich Stiewe