Nun ist Muntari Adam seit einem halben Jahr wieder bei uns Lippe. Er ist zurück in seiner Heimat. Für ihn ist Heimat, wo er von Freunden umgeben ist und sich wohlfühlt.
In Blomberg lebt er in einer kleinen Wohnung. Muntari hat sich dort selber gut eingerichtet und ein gemütliches Zuhause geschaffen. Gäste sind ihm immer herzlich willkommen!
Ein gut funktionierendes Netzwerk in unserer Kirchengemeinde und weit darüber hinaus hat ihm geholfen bei seinem Einleben in der neuen alten Heimat in Lippe. Muntari ist nun richtig gut angekommen und fühlt sich hier wohl.
Als „Ökumenischer Mitarbeiter im Sozialdienst“ ist er in der Kirche angestellt und eingesetzt bei interkulturellen Projekten. Im Erprobungsraum ‚Together in Christ‘ bereitet er den Ökumenischen Bibelkreis oder auch unterschiedliche Gottesdienste vor und nach. Er ist Bindeglied zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen und manches Mal auch Dolmetscher. Er kann sich gut hineinversetzen in die Lage von Menschen, die auf der Flucht waren und sich auch dort in diesem besonderen ökumenischen Erprobungsraum einfinden. Darüber hinaus hilft er auch im beim internationalen Café im Gemeindehaus im Seligen Winkel gerne mit ebenso selbstverständlich wie bei uns in der Kirchengemeinde.
Zweimal in der Woche ist er derzeit bei dem Sprachkurs im Gemeindehaus Blomberg dabei. Sein Deutsch hat sich schon sehr verbessert. In der Abschiebezeit in Ghana hat er versucht, weiter Deutsch zu lernen und am Ball zu bleiben. Die digitalen Medien machten es möglich. Über eine App hat er weiter Deutsch gelernt. Das Sprechen und der Austausch in Deutsch fielen in Ghana leider weg, aber das hat er in diesem letzten halben Jahr gut nachgeholt. Jetzt ist es Zeit für einen Intensivkurs Deutsch. Die Bürokratie in Deutschland ist manches Mal sehr umfassend und schwierig zu durchschauen. Manches Ziel ist im Blick, aber wegen der Bürokratie oft nur auf langen und komplizierten Wegen zu erreichen. Das haben wir als Begleiter von Muntari im Dschungel von Behörden, Einrichtungen und Institutionen oft merken müssen. Doch jetzt ist der Weg für den Intensivkurs Deutsch endlich geregelt. Muntari kann im März 2024 damit beginnen. Doch auch hier fallen wiederum weitere Kosten an.
Muntari wünscht sich sehr eine Ausbildung zu machen. Ziel ist, dass Muntari bald eine berufliche Perspektive auf Dauer in Lippe erhält. Deutsch zu lernen ist dafür die nötige und auch beste Voraussetzung. Dabei wollen wir auf jeden Fall weiterhelfen. Daher freuen wir uns auch über jede Unterstützung und jede Spende, damit Muntaris Wunsch sich bald erfüllen kann.
Am Heiligabend hat sich noch ein weiterer Wunsch für Muntari erfüllt: Bei der Abschiebung 2019 musste Muntari alles in seiner Wohnung im Tulpenweg in Cappel zurücklassen – auch seine afrikanische Trommel (Djembé). Trotz vieler Nachfragen und intensiver Suche hat sich die Trommel nicht wieder angefunden. Aber ein Aufruf in der LZ durch Marianne Schwarzer machte es möglich. Noch am Vorabend des Heiligabends erhielt Muntari aus der nahen Nachbarschaft in Blomberg eine Djembé überreicht. Dafür sagen wir herzlichen Dank! –
Ein besonderes Weihnachtsgeschenk rechtzeitig zum Fest!
Pfarrerin Iris Beverung