Zwischen Reparaturstau und Denkmalschutz bleibt der Turm in Großenmarpe weiter stil.
Die Energiekosten explodieren. Der Klimawandel schreitet voran, CO2-Einsparungen sind nötig…. Kurzum: Im ganzen Land dreht sich alles mehr und mehr um das Thema Einsparungen und Energiekostenminimierung. Auch als Kirchengemeinde sind wir gezwungen zu überlegen, wo zukünftig Einsparungen möglich sind.
Durch die Landeskirche sind wir unter diesen Aspekten zu einer Gebäude-Strukturanalyse aufgefordert worden. Bei zwei Gemeindezentren in Cappel und Istrup, mit jeweils einer Kirche und einem Gemeindehaus, kann auf Dauer ein weiteres Gebäude wie der Turm in Großenmarpe nicht mehr unterhalten werden. Auch für die ehrenamtliche Betreuung des Turmes hat sich nach dreijähriger Suche niemand Freiwilliges in Großenmarpe gefunden. Es muss nun für die Zukunft eine Lösung gefunden werden.
Selbstverständlich soll der Turm in Großenmarpe, das Wahrzeichen des Ortes, erhalten bleiben und gern in die Hände der Dorfgemeinschaft übergehen.
Dieses Angebot wurde in der Dorfausschuss-Sitzung im Oktober 2022 unterbreitet. Dass so eine Entscheidung Bedenkzeit braucht, ist sehr gut nachvollziehbar. Inzwischen wurde von einem „interessierten Bürger“ aus Großenmarpe bei der unteren Denkmalbehörde beantragt, den Turm unter Denkmalschutz zu stellen. Dieser Antrag wird derzeit geprüft. Aus diesem Grund wird der Turm zunächst auch weiterhin schweigen, denn in der Zeit der „Unterschutzstellung“ dürfen nur nach denkmalrechtlichen Vorgaben Bau- und Renovierungsmaßnamen am Turm vorgenommen werden. Man wird weitersehen wie die Behörden entscheiden und ob der im Jahr 1906 gebaute Turm (der mit der Prämisse gebaut wurde, zukünftig noch eine Kapelle anzubauen) endgültig unter Denkmalschutz gestellt wird.
Sie erinnern sich bestimmt an den Bericht in der letzten Ausgabe des Gemeindebriefes: Seit Monaten ist auf die Turmuhr und auf die Glocken in Großenmarpe kein Verlass mehr. Es gab zunächst einen technischen Defekt an der Uhr. Ein paar Wochen später fiel die Läuteanlage ebenfalls aus. Das konnte am 07. September 2022 behoben werden, war aber leider nicht von langer Dauer. Bereits nach kurzer Zeit schwieg die Glocke wieder und darf seitdem, aufgrund der sehr in die Jahre gekommenen Elektroanlage, nicht wieder in Betrieb genommen werden.
Viele Großenmärper hatten sich im Laufe der letzten Monate an diversen Stellen nach dem Stand der Dinge erkundigt und somit ihr Interesse am Turm und deren Funktion bekundet. Allerdings sind uns durch die „Unterschutzstellung“ die Hände gebunden und der Turm wird weiter ruhen müssen.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Fritz Homann, der sich weit länger als geplant bis 2022 viele Jahre ehrenamtlich um den Turm gekümmert hat und bei Sterbefällen auch für das Läuten der Glocke zuständig war.
Der Kirchenvorstand