Am 5. September 2021 waren 10 Diamantene und 12 Goldkonfirmanden und Konfirmandinnen der Einladung gefolgt, diesen besonderen Gottesdienst zu feiern. In den Jahren 1961 und 1971 wurden jeweils 42 Konfirmanden und Konfirmandinnen von den Pfarrern Kemper und Möller konfirmiert.
Wie bei einem Klassentreffen werden Erinnerungen wach, wenn sich manche erst nach 50 Jahren wiedersehen. Die ersten Begegnungen begannen daher manchmal etwas fragend. Der Kreis ist kleiner geworden. Einige sind schon verstorben oder umgezogen. Manche sind aus der Kirche ausgetreten oder konnten nicht erreicht werden.
Nach der Begrüßung durch Frau Pfarrerin Beverung wurden im Pfarrgarten bei herrlichem Sonnenschein die Erinnerungsfotos gemacht.
Dann zogen wir zu dem feierlichen Gottesdienst, musikalisch gestaltet von Frau Tanja Hilmert, in die Kirche ein.
Der Wochenspruch über der Woche war Ps 103,2: „Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
Ist das wirklich schon 50, bzw. 60 Jahre her? Was mir und meinen Mitkonfirmanden wie eine unendlich lange Zeit vorkommen mag, ist im Rückblick wahrscheinlich ziemlich schnell vergangen. Man weiß nicht, ob der oder die neben einem noch „ganz der/die Alte“ ist oder ob man doch merkt, wie das Leben seine Spuren hinterlassen hat. Die Zeitschiene kennt nur eine Richtung.
Die Goldene Konfirmation markiert oft eine Schwelle. So wie mit der Konfirmation der Übergang von der Kindheit zur Jugend hin zu mehr Verantwortung und Selbstständigkeit bewusst gemacht wird, so steht die Goldene Konfirmation für viele an der Schwelle vom berufstätigen Leben hin zum Ruhestand. Diese Schwelle ist nicht immer leicht zu überschreiten. Vielen fällt es schwer, auf die Anerkennung zu verzichten, die das Berufsleben bietet. Das Leben muss neu organisiert werden. Diese Überlegungen waren auch Teil der Predigt von Frau Pfarrerin Beverung, die unter den Bibelworten Epheserbrief 5,14-20 stand.
Für die Diamantenen Konfirmanden und Konfirmandinnen liegt diese Erfahrung schon 10 Jahre zurück. Hier bestimmen oft gesundheitliche Einschränkungen das Leben. Dieses Fest erleben zu dürfen ist ein besonderer Anlass zur Freude, aber auch zu Ernsthaftigkeit und Feierlichkeit. Aber auch wenn die körperlichen Fähigkeiten abnehmen, hat man immer noch die Möglichkeit, sich um die Familie, die Enkel und ein Ehrenamt zu kümmern.
Nach dem Gottesdienst konnten wir unsere Erinnerungsfotos und eine Urkunde mit dem Spruch aus Psalm 135,5 „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir“ in Empfang nehmen.
Im Gasthof „Marpetal“ in Großenmarpe war ein leckeres und üppiges Mittagessen für uns zubereitet, so dass wir nach der geistigen auch mit körperlicher Stärkung unser Fest fortsetzen konnten. Hier hatten wir noch reichlich Gelegenheit, mit allen ins Gespräch zu kommen, alte Erinnerungen auszutauschen und Kontakte wieder aufleben zu lassen.
Nun bleibt mir noch, ganz herzlichen Dank zu sagen an Frau Pfarrerin Iris Beverung, Frau Tanja Hilmert und den Helferinnen und Helfern für einen gelungenen Festtag, der allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben wird.
Diamantkonfirmandin
Erika Pälike
Beitragsbild: © „DAS Bild“-Fotostudio