… auf dem Weg zur Vereinigung der beiden Kirchengemeinden Cappel und Istrup. Zunächst fand am Nachmittag des 25. August ein gut besuchter Sommergottesdienst in der Kirche in Cappel statt, der von den Pfarrerinnen Iris Beverung und Annette Schulz gemeinsam gehalten wurde. In ihrer Predigt erinnerte Pfarrerin Annette Schulz an die tiefe Verwurzelung unseres christlichen Glaubens im Judentum, was Jesus mehrfach deutlich betont hat (Matthäus 22, 35-40, mit Bezug auf 5. Mose 6, 4-9, „Höre, Israel“). Mit diesem Fundament des vertrauten Doppelgebotes der Liebe werden viele zukünftige Wege zu schaffen sein, sowohl leichte, schwere als auch höchst herausfordernde Wege im Leben und in der Gemeinde.
Anschließend versammelten sich um 16.00 Uhr über 60 interessierte Gemeindeglieder im voll besetzten Saal des Cappeler Gemeindehauses. Nach dem Treffen in Mossenberg am 25. Mai war dies die zweite Gemeindeversammlung zur Information über die geplante Vereinigung der Kirchengemeinden Cappel und Istrup zum 1. Januar 2020. Unter der bewährten Moderation von Pfarrer Dr. Kai-Uwe Spanhofer aus Hiddenhausen (Kreis Herford) fasste Pfarrerin Iris Beverung noch einmal die Argumente für die geplante Vereinigung und den Weg dorthin zusammen. Ein wichtiger Grund ist der demographische Wandel mit abnehmenden Gemeindegliederzahlen in Cappel und Istrup.
Die neue Kirchengemeinde wird Ev.-ref. Kirchengemeinde Cappel-Istrup heißen.
Wesentliche Elemente der Gemeinsamkeit werden in Cappel und Istrup bereits seit längerem praktiziert: Abwechselnde, abgestimmte Gottesdienste in beiden Kirchen, gemeinsame Konfirmandenarbeit, gemeinsame Kirchenvorstandssitzungen, gegenseitige Vertretung der Mitarbeitenden (Küster- und Orgeldienst), gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit (Gemeindebrief, Homepage, gemeinsames Logo mit den beiden Kirchtürmen). Aufgaben, an denen noch weiter gearbeitet werden muss, sind eine gemeinsame Lösung für den Besuchsdienst (Besuchsdienstkreis und/oder Geburtstagskaffee) und eine gemeinsame Läuteordnung für beide Kirchen.
Nach der Vereinigung wird es eine gemeinsame Verwaltung geben (eine Meldewesen-Datenbank, ein Kirchenbuch, ein Siegel, ein gemeinsamer Haushalt), was die Arbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen sehr erleichtern wird. Auch wird es ein gemeinsames Gemeindebüro geben, das verkehrsgünstig in Istrup gelegen ist und eine enge Zusammenarbeit mit der Pfarrerin gewährleistet. Die Erfahrung der letzten 8 Monate hat gezeigt, dass das Gemeindebüro in Cappel trotz regelmäßiger ehrenamtlicher Besetzung durch KV-Mitglieder (an jedem Donnerstag) kaum noch besucht wird. Die Kommunikation findet telefonisch oder per E-Mail direkt mit Christiane Tegt im Gemeindebüro Istrup statt. Auch die Pfarrerin und die Mitglieder des Kirchenvorstandes stehen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Grundsätzliche Bedenken oder Einwände gegen eine Vereinigung wurden aus der Gemeindeversammlung nicht geäußert. Nachfragen betrafen die Posaunenchöre in Cappel und Istrup, die nach dem Wunsch der Kirchenvorstände auf jeden Fall weiter bestehen sollen. Eine Bewerbung für die ausgeschriebene Chorleiterstelle in Cappel liegt inzwischen vor, der Kirchenvorstand ist zuversichtlich. Auch nach dem zukünftigen Stellenumfang der Pfarrerin nach der Vereinigung und einer möglichen Entlastung im Amt wurde gefragt. Dazu haben die Kirchenvorstände bereits die Beibehaltung des 100-prozentigen Dienstumfangs der Pfarrstelle und eine 25-prozentige „Bonusstelle“ für die Zeit nach der Vereinigung beim Landeskirchenrat beantragt; zu beidem liegen inzwischen persönliche Zusagen von Landessuperintendent Dietmar Arends vor.
Schließlich berichtete Pfarrerin Beverung über die anstehende Kirchenvorstandswahl im März 2020 – dann soll ein gemeinsamer Kirchenvorstand für die neue Kirchengemeinde Cappel-Istrup gewählt werden. Klaus Windemuth erläuterte als Kirchenältester die Aufgaben des Kirchenvorstandes als Leitung der Kirchengemeinde. Es wurden interessierte Fragen gestellt, u.a. nach der Anzahl der künftigen KV-Mitglieder. Diese ist noch festzulegen und von beiden Kirchenvorständen zu beschließen.
Abschließend wurden die nächsten Schritte und Termine zur Vereinigung erläutert: Am 5. September wollen beide Kirchenvorstände die Vereinigung der Kirchengemeinden Cappel und Istrup beschließen. Dann folgen Beratungen im Landeskirchenrat, auf dem Klassentag am 28. September, der in Cappel stattfinden wird, und der Herbstsynode im November, die die KV-Beschlüsse bestätigen muss. Wenn diese Bestätigung vorliegt, können sich die beiden Gemeinden wie geplant zum 1. Januar 2020 zusammenschließen.
Pfarrer Dr. Kai-Uwe Spanhofer dankte allen Beteiligten für die rege Diskussion und Pfarrerin Iris Beverung schloss die Versammlung mit einem Segensgebet.
Heinrich Stiewe